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Genauigkeitsstufe I  - schematisches Aufmaß

Maßstab 1:100
- schematische, jedoch vollständige Darstellung
- einfache Dokumentation eines Gebäudetyps in Grundrissgliederung, Höhenentwicklung, Form und Außenerscheinung
- Pläne dienen als Besprechnungsgrundlage bei Vorplanungen oder als Grundlage bei Renovierungsarbeiten ohne Eingriff in die Bausubstanz
Darstellungsgenauigkeit: Außenabmessungen und lichte Raummaße, Lage und Größe der Wandöffnungen, Geschoss- und Dachstuhlhöhen, Wand- und Deckenstärken, vereinfacht Dachkonstruktion und Sichtfachwerk


Genauigkeitsstufe II - annähernd wirklichkeitsgetreues Aufmaß

Maßstab 1:50
- wirklichkeitsgetreues Aufmaß
- Darstellungsgenauigkeit muss innerhalb +/- 10 cm liegen
- Grundlage für einfache Sanierungs- und Sicherungsmaßnahmen und zur Kartierung restauratorischer Untersuchungen
Darstellungsgenauigkeit: Konstruktion der Struktur der Wände, Spannrichtungen der Deckenbalken, deutlich sichtbare Deckendurchbiegungen, Fußbodengefälle, Wandneigungen sowie Grundrissabweichungen vom rechten Winkel


Genauigkeitsstufe III - verformungsgetreues Aufmaß


Maßstab 1:50
- exaktes und verformungsgetreues Aufmaß
- Darstellungsgenauigkeit muss innerhalb von +/- 2,5 cm liegen
- wirklichkeitsgerechte Dokumentation für Restaurierungs- und Umbauplanungen sowie für Zwecke der wissenschaftlichen Bauforschung, der statischen Sicherung und der planungsvorbereitenden Bauzustandsanalyse
Darstellungsgenauigeit: Konstruktion der Struktur der Wände, Konstruktion und Untersicht der Decken, Struktur und Aufbau der Fußböden, Baufugen, Zimmermanns- und Steinmetzzeichen, Hinweise auf frühere Bauzustände, Beschreibung des Baumaterials


Genauigkeitsstufe IV - verformungsgetreues Aufmaß mit detaillierter Darstellung


Maßstab 1:25 oder größer
- exaktes verformungsgetreues Aufmaß
- Grundlage für komplexe Umbaumaßnahmen mit hohem Schwierigkeitsgrad
- Darstellungsgenauigkeit muss innerhalb von +/- 2 cm, bei Maßstab 1:20 = +/- 1cm liegen
- für wissenschaftliche Bauforschung, statische Sicherung, planungsvorbereitende Bauzustandsanalysen, komplizierte Umbaumaßnahmen, Translozierungen und Rekonstruktionen
Darstellungsgenauigkeit: Doppellinien bei Steinfugen, genaue Darstellung von Fenster-, Türleibungen und Zierelementen und je nach Aufgabenstellung kleinste Hinweise auf frühere Bauzustände wie Holznägel, Streifnuten, Beschlaglöcher u.ä. mehr gegebenenfalls in zusätzlichen Detailplänen im Maßstab 1:10

*Genauigkeitsdefinition nach: Eckstein, Günter: Empfehlungen für Baudokumentation. Hrsg. vom Landesdenkmalamt Baden Württemberg, Arbeitsheft 7. Stuttgart 1999.

Für die Planung von Sanierungen im Bereich der Denkmalpflege, ist präzises Planmaterial unerlässlich, da es die Basis des gesamten Vorhabens bildet. Denkmalbehörden verlangen demnach Aufmaße mit einer höheren Genauigkeit als bei Neubauobjekten. Häufig werden zudem, detaillierte Handaufmaße von besonderem Bauteilen, Bauschmuck oder anderen dekorativen Elementen.

 

Die geforderten Genauigkeiten werden in vier verschiedene Stufen unterteilt.

Genauigkeitsstufen
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